Begeistert vom Schauspiel: Raphael Reifensteiner
Raphael Reifensteiner befindet sich im Maturajahr. Im Interview erzählt er Musikschuldirektor Heinz Moser von seiner Begeisterung für das Schauspiel und seine Musikschulzeit.
09.01.2024
Heinz Moser: Lieber Raphael, du bist jetzt 18 Jahre alt und hast kürzlich deine Matura abgelegt. Wie war deine Musikschullaufbahn?
Raphael Reifensteiner: Als kleiner Bub habe ich mit Blockflöte und Gitarre begonnen. Durch meine Volksschullehrerin durfte ich die Welt des Theaters kennenlernen und begann an der Musik- und Kunstschule mit Schauspielunterricht. Dazu kamen die Instrumente Violine und Klavier, später erhielt ich zusätzlich Gesangsunterricht. Da erhalte ich von Monika Unger wertvolle Tipps und viel Unterstützung. So habe ich im Laufe der Jahre eine Vielzahl an Fächern besucht.
Bist du von zu Hause aus künstlerisch „vorbelastet“?
Nein, einen künstlerischen Beruf hat in meiner Familie meines Wissens noch niemand ergriffen.
Du hast im vorigen Jahr deine Abschlussprüfung im Fach Klavier bei Almut Teichert mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Deine besondere Liebe aber ist das Schauspiel. Was fasziniert dich daran besonders?
Ich kann auf einer Bühne stehen und machen, was ich will. Seit der Zeit an der Volksschule bis heute begeistert mich das Theater und ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt nichts anderes vorstellen als diesen Beruf. Ich habe keinen Plan B! Es ist so schön, weil es unglaublich facettenreich ist. Man kann so viele Menschen bewegen, Atmosphäre einfangen und schaffen und Emotionen wecken. Das ist etwas, was man im alltäglichen Leben nicht erreichen kann.
Interessiert dich auch die Verbindung von Schauspiel, Tanz und Gesang, wie z. B. im Musical?
Nachdem ich zusätzlich zum Gesang- auch Tanzunterricht genommen habe, durfte ich das schon mehrere Male verbinden. Beim Musical kommt die Showkomponente hinzu, was auch faszinierend ist. Theater und Musical haben vieles gemeinsam und sind doch grundverschieden.
Was waren deine bisherigen künstlerischen Highlights?
Erst kürzlich durfte ich bei der Schauspielproduktion „Die Räuber“ von Friedrich Schiller in der Inszenierung von Sigrid Sattler mitspielen. Vom Schauspielerischen war das ein Meilenstein, weil es eine klassische Rolle war, ein großer Brocken an Text und Emotion, den man rüberbringen muss. Seit letztem Sommer spiele ich an der Grazer Oper als Statist mit. Ich bin bei der Jungen Bühne Leoben unter der Leitung von Susanne Zöllinger und Viktoria Steiner und spiele mit Begeisterung bei den „LEctors“ mit. Erst kürzlich durfte ich mit LEMOUR – Physical Theatre das Schloss Neugebäude in Wien unsicher machen. Die neueste Inszenierung ist die Produktion „Jedermann muss sterben“, ebenfalls unter der Regie von Sigrid Sattler.
Wie schaut deine unmittelbare Zukunft aus?
Jetzt stehen Aufnahmeprüfungen in Wien, Graz, Berlin, Frankfurt und und und an.
Welchen Tipp hast du für junge Menschen, die sich für Schauspiel interessieren?
Schauspielunterricht hilft im Alltagsleben enorm, nicht nur in der Schule, wo man Referate oder Vorträge halten muss. Es fördert das Selbstbewusstsein und die Selbstwahrnehmung. Es öffnet neue Sichtweisen auf die Welt, die man ohne eine künstlerische Ausbildung nie hätte.