Bei Musikschuldirektor Heinz Moser zu Gast: Christoph Bratl, MA
Klavierlehrer Christoph Bratl erzählt von seinen musikalischen Wurzeln, seiner Klavierklasse und aktuellen Aufritten.
14.10.2025

Bild: Musik- und Kunstschule Leoben
Heinz Moser: Lieber Christoph, du bist seit eineinhalb Jahren Klavierlehrer an der Musik- und Kunstschule Leoben und hast die Klasse von Almut Teichert übernommen. Erzähl uns ein wenig von deinen musikalischen Wurzeln.
Christoph Bratl: Ich durfte in einem musikalischen Zuhause in der Nähe von Weiz aufwachsen, war also immer von Musik umgeben. Meine Schwester und ich begannen zuerst mit Blockflöte und wechselten dann beide auf Klavier, weil mein Vater das Klavier als ideale Basis für meinen weiteren musikalischen Lebensweg erachtete. Ich hatte großes Glück mit meiner Lehrerin Dong-Yeon Stelzmüller, die mich von Anfang an gefördert und gefordert und mich bis ans Studium an der Musikuniversität Wien gebracht hat. Dort habe ich im letzten Jahr mein Studium mit dem Masterdiplom beendet. Mein zweites Instrument ist die Trompete, die ich auch im Leobener Sinfonischen Orchester gerne spiele.
Du unterrichtest eine große Klavierklasse mit Schüler:innen unterschiedlichsten Alters. Was ist dir beim Unterrichten besonders wichtig?
Der Unterricht sollte individuell angepasst sein, jeder hat andere Vorstellungen von und unterschiedliche Beziehungen zur Musik. Ich versuche, bei jedem anzuknüpfen und gemeinsam mit ihm die ganze Bandbreite der Musik zu entdecken. Er oder sie sollte sich damit identifizieren können, dann wird der Unterricht am meisten fruchten und motivieren.
Das Sinfonische Orchester und ich dürfen am 21. Oktober mit dir die „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin spielen. Was fasziniert dich an diesem Werk besonders?
Mich begeistert die Brücke zwischen der Klassik und dem Jazz. Das Stück gibt mir als klassisch ausgebildeten Pianisten gewisse Freiheiten, die in anderen klassischen Stücken so nicht gegeben sind. Das ist sehr reizvoll, technisch sehr präzise zu sein und trotzdem persönliche Freiheiten zu haben.
Was möchtest du dem Publikum mitgeben?
Ich möchte die vielen Emotionen vermitteln, die in der Rhapsody drinnen sind. Was das im Einzelnen auslöst – ob Bilder, Erinnerungen, Gefühle – ist sicher individuell. Wenn ich das erreiche, macht mich das schon sehr zufrieden und glücklich.